Überblick über die Geschichte


Im Jahre 1970 schlossen sich freiwillig die Dörfer Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen zur Großgemeinde Linsengericht zusammen. Die Großgemeinde zählte zu diesem Zeitpunkt 6400 Einwohner. Ein Jahr später schloss sich auch Lützelhausen der neuen Großgemeinde an. Die Einwohnerzahl ist inzwischen auf 10.000 angewachsen. Im Jahre 2020 feiert die Großgemeinde das 50-jährige Jubiläum des Zusammenschlusses.

Die fünf Gemeinden des Gerichtes Altenhaßlau sind durch ihre Lage und Geschichte eng miteinander verbunden. Das Gericht, das auch unter dem Namen Linsengericht bekannt ist, wird erstmals in einer Urkunde vom 20. September 1240 erwähnt. Über die Entstehung des Namens Linsengericht ist man sich nicht ganz einig. Verschiedene Auslegungen sind bekannt. So könnte der Name eine Abänderung von 'Lindengericht' (Richtplatz unter einer Linde) darstellen. Im Bezug auf dieses sogenannte 'freie Gericht' gibt es auch eine andere Auslegung: Es wird berichtet, dass bei der Rechtsprechung dieses freien Gerichtes um keiner Linse Wert vom Recht abgewichen wurde. Nach einer anderen Deutung soll der Name dadurch entstanden sein, dass in früheren Zeiten in den Gemarkungen der Gerichtsgemeinde sehr viel Linsen angebaut wurden. Heute noch vorhandene Flurbezeichnungen (Linsenacker, Linsenrain, Linsengraben) deuten auf die Richtigkeit dieser Vermutung hin.

Ursprünglich war das Gericht 'Hasela' freies Reichsgut und unterstand nur dem Kaiser. Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Herrschaftsbereich des Bistums Würzburg. Vom damaligen Bischof erhielten die Ritter von Trimberg das Gericht zu Lehen. So gingen allmählich die Rechte und Freiheiten der Gerichtsbewohner, abgesehen vom Gerichtswald, an die Herren von Trimberg, dann an die von Eppstein und von Hanau verloren. Die niedere Gerichtsbarkeit übte der frei gewählte Zehntgraf auf der Gerichtsstätte in Altenhaßlau aus.

Großes Elend brachte der 30-jährige Krieg für die Dörfer des Gerichtes Altenhaßlau. Nach einem Verzeichnis des Jahres 1632, also vor den schlimmsten Kriegsjahren, standen in Altenhaßlau 30, in Eidengesäß 43, in Geislitz 32, in Großenhausen 22 und in Lützelhausen 14 Häuser. Die Einwohnerschaft wird mit insgesamt 141 Ehepaaren angegeben. Die größten Verluste mussten die Dörfer in den Jahren 1634/35 hinnehmen, sodass nach Kriegsende im Jahre 1648 nur noch 14 Familien hier wohnten.

Die Gemarkung der einzelnen Dörfer hat sich im Laufe der Jahrhunderte allmählich aus dem alten Gerichtsbezirk 'Zent-Hasela' herausgeschält. Anfangs waren die Dorfmarken durch Hegzäune von Feld, Flur, Wiesen, Weide und Wald abgegrenzt. Der Bereich außerhalb der Dorfmarken war allmende (allmeinde) wie es bis heute beim Gerichtswald der Fall ist. Der Umfang des Kirchspiels Altenhaßlau stimmt noch jetzt mit dem des alten Gerichtsbezirks und der Märkergenossenschaft 'Haselau' überein.


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