Geislitz

Geislitz wurde als Giselhartes 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Als sich die Linsengerichtsdörfer im 18. Jahrhundert von den Wunden des 30jährigen Krieges erholten und auch ihre Bevölkerung wieder wuchs, war Geislitz mit 242 Einwohnern einige Zeit das größte Dorf des Gerichts. Auch Geislitz war bis weit ins 19. Jahrhundert eine rein landwirtschaftlich orientierte Gemeinde. Mit zunehmender Industrialisierung wurden aus den kleineren Bauern Handwerker und Arbeiter, die ihren neuen Arbeitsplatz vornehmlich im Industrieraum des Rhein-Main-Gebietes fanden. Doch verbesserte sich dadurch der Lebensstandard der Bevölkerung nicht wesentlich.

1911 erhielt die Gemeinde ein Schulhaus, 1914 eine Wasserleitung, 1921/22 elektrisches Licht. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann auch für Geislitz eine neue bessere Zeit, an die allerdings zunächst noch niemand zu glauben wagte; denn der Zustrom von Vertriebenen und deren Unterbringung stellten die Gemeinden vor große Aufgaben. Doch schon nach der Währungsreform 1948 setzte im privaten wie im öffentlichen Bereich eine rege Bautätigkeit ein.

Kommunale Einrichtungen und solche auf kulturellem und sportlichem Gebiet sind ebenfalls entstanden und trugen zur Verbesserung der Infrastruktur bei. Der Bau des neuen Rathauses konnte 1955 begonnen und 1956 beendet werden. In der gleichen Zeit entstand auch erstmalig in der Gemeinde Geislitz eine von der evangelischen Kirchengemeinde errichtete Kirche, der 1985 von der Gemeinde eine Einsegnungshalle hinzugefügt wurde. In den Jahren 1980/81 entstand ein Festplatz mit Gebäude, dem in unmittelbarer Nähe 1982 bis 1984 zwei Sportplätze mit dem FSV Vereinsheim hinzugefügt wurden. 1985 konnte in einem Pavillon neben dem ehemaligen Schulhaus ein Kindergarten eröffnet werden. Inzwischen wurde auch das alte Schulgebäude zur Nutzung des Kindergartens umgestaltet.