Grube Messel

Hallo liebe Kinder!

Heute erzähle ich euch von meinem Besuch in der Grube Messel.

Die Grube Messel ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau. Das heißt, dass dort früher mal vor allem Ölschiefer, ein besonderes Gestein, abgebaut wurde. Aus dem Ölschiefer hat man Schwel- oder Schieferöl gewonnen und aus diesem Öl hat man dann hauptsächlich Benzin und Diesel gemacht.

Ein Tagebau ist eine Form eines Bergwerkes. Hier liegt das Material, das man gewinnen möchte, nicht so tief unter der Erde und es kann mit Schaufeln oder Baggern abgebaut werden. So entsteht ein riesiges Loch in der Erde. Weil das Tageslicht in diese Grube fallen kann, nennt man diese Form der Rohstoffgewinnung Tagebau. Wenn man besonders tief graben muss oder nicht genug Platz für eine offenen Grube hat, bohrt man tiefe Schächte in die Grube. Von diesen Schächten werden dann unterirische Gänge, die auch Stollen genannt werden, gegraben. Dies nennt man dann Untertagebau. Auf diese Weise wird zum Beispiel Steinkohle und Salz abgebaut.

Der in der Grube Messel abgebaute Ölschiefer wurde in eine Art Eisenbahnwaggon verladen und auf Schienen aus der Grube gezogen. Der richtige Ausdruck für diese Waggons ist Förderwagen. In Messel wurde eine besondere Form des Förderwagens genutz, der sogenannte Hunt. Er war kleiner als ein normaler Förderwagen und war schwerer zu bewegen. Wie ihr sehen könnt, habe ich mal probegesessen auf so einem Hunt.

Der Abbau der Ölschiefer in der Grube Messel ging viele Jahre so, bis es sich irgendwann nicht mehr so richtig gelohnt hat. Man hat dann überlegt, aus der Grube eine Mülldeponie zu machen. Weil man dort ganz alte Sachen gefunden hatte, wurde die Grube im Jahr 1995 dann aber zum Glück zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Das heißt, dass es so einen Ort auf der ganzen Welt nur einmal gibt. Es sind eigentlich keine Sachen, die man in der Grube Messel finden kann, sondern genauer gesagt Fossilien. Fossilien sind zum Beispiel Knochen von Tieren oder auch Pflanzen, die vor langer Zeit gelebt haben und dann versteinert sind. Wenn normalerweise ein Tier stirbt oder etwa ein Blatt von einem Baum fällt, verwest es nach einiger Zeit, es wird also von der Natur quasi aufgelöst. Dazu wird der in unserer Luft oder im Wasser vorhandene Sauerstoff benötigt.

Wie das genau funktioniert mit den Fossilien, das wird aber auch alles im Museum nochmal etwas besser erklärt und gezeigt, als ich das hier jetzt kann. Schau doch einfach mal auf der Website des Museums selbst rein.

Dort wo jetzt die Grube Messel ist, war vor langer, langer Zeit ein sehr tiefer See. Damals war es sehr viel wärmer als heute und es lebten im See beispielsweise auch Krokodile.


Ist dann so ein Krokodil gestorben, ist es auf den Seeboden gesunken und wurde im Laufe vieler Jahre vom Schlamm zugedeckt. Weil der See so tief war, gab es ganz unten keinen Sauerstoff und deshalb ist das Krokodil nicht verwest und wurde sozusagen zu Stein, also zu einem Fossil. Und aus dem Schlamm wurde der Ölschiefer.

In der Grube Messel gibt es ganz viele solcher Fossilien. Eine ganze Schlange kann man sich dort angucken. Oder auch Insekten. Man sieht sogar die Aderung der Flügel, also das Muster darin. Manche Insekten sind sogar noch farbig. Das ist soooo cool. Und das obwohl die Tiere schon ewig lange tot sind.

Von Fossilienfunden weiß man zum Beispiel auch, dass es früher einmal Dinosaurier gegeben hat. Das hätte man sonst gar nicht gewusst, es hat sie ja niemand gesehen. Denn die Dinosaurier waren schon lange ausgestorben, bevor es uns Menschen gab. Und nur, weil wir ihre Knochen gefunden haben, wissen wir, dass es mal solche riesigen Tiere gegeben hat.

Okay, in der Grube Messel gibt es jetzt keinen Dinosaurier, aber es ist trotzdem wirklich total spannend dort. Wenn ihr die Grube Messel auch einmal besuchen wollt, dann findet ihr Informationen unter  www.grube-messel.de. Ich fand, es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Urige Grüße

Euer Linsi